Yoga Meditation für das eigene Bewusstsein

Im Rahmen des Mentoring für die Teilnehmer der neuen Yoga-Lehrer-Ausbildung habe ich eine kleine Meditation gewählt, um mich vorzustellen.

Dabei habe ich an das „sich selbst bewusst“ werden gedacht.

Die Teilnehmer sollen sich in einer Mediation auf ihre „guten“ und „schlechten“ Eigenschaften konzentrieren und diese gegenüberstellen. Es geht darum, sich klar zu werden, dass alle in einem ist: das Positive wie das Negative. Beides macht uns aus und wird zu einem Ganzen.

Jede gute Eigenschaft kann schlecht sein und jede schlechte Eigenschaft auch gut. Zusammen ergibt es eine Einheit. Es geht darum zu erkennen, welche Eigenschaften man bei sich selbst sieht und dass allen zusammen das eigene Wesen in seiner ganzen Schönheit ausmacht.

Meditation
Dazu setzte Dich in einer für Dich bequemen aufrechten Sitzhaltung auf das Kissen.
Richte die Wirbelsäule auf.
Die Hände: Daumen und Zeigefinger berühren sich, die Handflächen schauen nach oben, liegen locker auf den Knien.
Beginne Deine Sinne und Deine Konzentration auf Deinen Atem auszurichten.
Atme in der Ujjayi-Atmung, die Ein- und die Ausatmung gleich lang, Der Atem sollte leicht und ohne Anstrengung fließen.
Du spürst in Deinen Brust hinein, wie sie sich bei jeder Einatmung weitet wie ein Blasebalg.
Du spürst, wie sie sich mit jeder Ausatmung wieder zusammenzieht.
Der Ujjayi-Atem rauscht sanft in Deinem Rachen- und Ohrbereich.

Lege Deine Hände auf Deinen Herzraum
Beginne mit der Einatmung den rechten Arm auf die rechte Seite zu nehmen, formuliere eine Deiner positiven Eigenschaften (z.B. Ich bin hilfsbereit):
Halte den Arm mit der Ausatmung
Beginne mit der Einatmung den linken Arm auf die linke Seite zu nehmen, formuliere eine Deiner negativen Eigenschaften (z.B. ich bin stur).
Bringe mit der Ausatmung beide Hände zur Brust und chante (spreche) dabei NAMAHA
Wiederhole das noch 9 mal, insgesamt solltest Du 10 x positive und 10 x negative Eigenschaften formulieren. Wenn Du nicht genügend findest, kannst Du auch eine Eigenschaft mehrmals nennen. Wenn Dir nur eine einfällt, dann wiederhole diese 10 mal.
Danach lass Deine Hände auf Deinen Herz liegen, atme weiter in der Ujjayi-Atmung und spüre in Dich hinein.

Spüre, wie Beides Dich ausmacht, wie Beides zusammengehört und Dich zu einem Ganzen macht.
Nimm alle Eigenschaften in Liebe an, sie sind ein Teil von Dir.
Sie haben Dich zu dem gemacht, was Du heute bist.
Segne Deine Eigenschaften.
Kehre mit Deiner Konzentration zu Deinem Atem zurück.
Spreche einmal ein OM
Beginne danach wieder den Raum und die Umgebung bewusst wahrzunehmen.
Verneige Dich vor Dir und alles was Dich ausmacht.

 Wichtig ist:
– es werden 10 x eine positive und 10 x eine negative Eigenschaft genannt, egal ob es Wiederholungen gibt,
– lass die Eigenschaften aus Deinem Herzen kommen
– nimm jede Seite für Dich an und bringe Sie mit dem NAMAHAzu einer Ganzen zusammen.
– Segne jeder Deiner Eigenschaften, sie machen Dich aus. Auch eine Rose hat Dornen, was Ihrer Schönheit nichts anhaben kann

 

Die Welt, mein Freund Govinda, ist nicht unvollkommen
oder auf einem langsamen Wege zur Vollkommenheit begriffen:
nein, sie ist in jedem Augenblick vollkommen,
alle Sünde trägt schon die Gnade in sich,
alle kleinen Kinder haben schon den Greis in sich,
alle Säuglinge den Tod,
alle Sterbenden das ewige Leben.

Es gibt in tiefen Meditationen die Möglichkeit,
die Zeit aufzuheben,
alles gewesene, seiende und sein werdende Leben
als gleichzeitig zu sehen,
und da ist alles gut,
alles vollkommen,
alles ist Brahman.

Hermann Hesse „Siddhartha“

Noch ein Zitat:

„Wer zugleich seinen Schatten und sein Licht wahrnimmt, sieht sich von zwei Seiten, und damit kommt er in die Mitte.“

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Carl Gustav Jung

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